Welche behagliche Atmosphäre künftig jedes der insgesamt 195 Zimmer im neuen Hotel Radisson erfüllt, lässt sich aktuell auf der 3. Etage des Neubaus bereits vorempfinden. Dort hat die Bücker Raumkonzepte GmbH begonnen, das Mobiliar in den Zimmern einzubauen. Das Unternehmen aus Stadtlohn (Nordrhein-Westfalen) ist zusammen mit drei weiteren lokalen Tischlereibetrieben aus der Rostocker Region von der Bauherrin, der Friedemann Kunz Familienstiftung, beauftragt worden, den mobiliaren Innenausbau auszuführen. „Die Zimmer auf der Etage sind so weit vorgerichtet, dass wir mit dem Einbau loslegen konnten“, sagt Mathias Severt, Bauleiter der Firma Bücker. Diese ist spezialisiert auf die Ausstattung von Hotels und produziert die Möbel nach den Vorgaben der Hotelbetreiber. Mitte Mai rollte der erste Sattelzug mit Möbeln auf die Baustelle, wöchentlich folgt seither ein weiterer. Die Möbel in zeitlosem Design sind aus hochverdichteten Dekorflächen gefertigt und mit schützendem Melaminharz beschichtet. Das widerstandsfähige Material sowie die Form der Möbel ohne unnötige Ecken und Kanten verleihen der Zimmerausstattung hohe Funktionalität. Das Reinigen wird erleichtert und erfordert weniger Zeit.
Damit am Tag der Eröffnung des neuen Radisson der Hotelbetrieb reibungslos starten kann, ist das Team Radisson um General Manager Daniel Bojahr derzeit intensiv beschäftigt, auch die 1000 kleinen Dinge, die die Wohlfühlformel in einem Hotel entscheidend prägen, vorzubereiten. Zum Beispiel befindet sich das Team in der Entscheidungsphase darüber, welches Geschirr am besten zum neuen Hotel passt. „Wie dies in Form und Gestaltung beschaffen ist, davon hängt im Gastrobereich sehr viel ab, ob sich der Gast wohl und inspiriert fühlt“, sagt General Manager Daniel Bojahr. Doch es zählt nicht nur, dass das Geschirr in seiner Optik attraktiv und zeitgemäß erscheint, genauso wichtig sind zum Beispiel Funktionalität und Nachhaltigkeit. Das Geschirr muss unter anderem gut stapelbar sein. In die detaillierten Planungen für den Hotelbetrieb sind auch viele neue Ideen aus dem Team eingeflossen, um etwa die Arbeit der Hotelangestellten zu erleichtern. So wurden die Zimmermädchen-Wagen extra für das Radisson konzipiert und gebaut. Diese verfügen erstmals über eine Staubsaugerhalterung und einige der Reinigungsgeräte über eine Teleskopstange. Mit dieser können die Angestellten ihr Arbeitsinstrument an ihre individuelle Körpergröße anpassen.
Noch bestimmen auf der Baustelle die Handwerker die Szenerie. Um jedoch im Spätsommer mit dem Eröffnungstag reibungslos in den Hotelbetrieb starten zu können, laufen im Hotel Radisson Blu in der Langen Straße, das künftig mit dem Radisson Hotel in einer gemeinsamen Betriebsstruktur gemanagt wird, die personellen Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Rund 80 neue Mitarbeiter/-innen werden im neuen Haus arbeiten, „das vielfältige Aufgaben und Karrierechancen bieten wird“, sagt Daniel Bojahr, künftiger General Manager beider Hotels. Nach und nach werden die neuen Mitglieder des Radisson-Teams in den täglichen Trainings- und Weiterbildungsprozess im Radisson Blu involviert. Angestrebt wird in beiden Häusern jeweils eine stabile Teamstruktur. Laut General Manager Bojahr würden Kernarbeitsplätze nicht nur den Mitarbeitern ein „gewohntes Leistungsumfeld“ bieten, „sie bilden zugleich eine beste Basis, um unseren täglichen Anspruch umzusetzen, das Team weiterzuentwickeln und zu qualifizieren sowie Talente aus den eigenen Reihen zu fördern und an Leitungsaufgaben heranzuführen“. Die Neueröffnung des Hotels sei für junge Menschen, die eine Ausbildung in der Hotellerie erwägen, als auch für Fachkräfte „ein starkes Motiv“, sich für das Radisson Hotel zu bewerben.
Ein besonderer Tag steht am 30. März auf der Baustelle Silohalbinsel ins Haus. Die Friedemann Kunz Familienstiftung als Bauherrin hat Rostocker Einwohner und deren Gäste zum Einmaligen-Hotelbau-Entdeckertag eingeladen. Von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr können sich Besucher einfinden und den noch nicht fertiggestellten Hotel- und Gebäudekomplex besichtigen. „Wir bieten den Bürgern die einzigartige Gelegenheit, ein neues Hotel zu entdecken, dessen Glanz und Wohlfühlatmosphäre vorerst nur zu erahnen sind. Dafür aber gewähren offene Decken, verstaubte Flure und möbellose Räume interessante Einblicke in die Rohbau-Architektur des Hauses“, so Daniel Bojahr, General Manager des künftigen Radisson Hotels. Präsentiert werde nicht nur die Baustelle, sondern den Besuchern werde auch Wissenswertes darüber vermittelt, wie ein Hotel betrieben wird, wie es an 365 Tagen rund um die Uhr funktioniert. Auf mehreren Informationsinseln geben unter anderem Bauexperten fachkundig Auskunft über den Bauverlauf. Ein interessantes Forum erwartet die Besucher in einem der bisweilen noch kargen Tagungsräume. Das Thema „Bauen und Wohnen in Rostock “ wird unter anderem mit Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger diskutiert.
Die Vorbereitungen für die mobiliare Ausstattung des Hotel- und Bürokomplexes sind angelaufen. Insgesamt wurden vier Tischlereien beauftragt, die vom Büro Ocean Architects in Waren (Müritz) entworfene Innengestaltung umzusetzen. In den drei Tischlereien aus der Region erfolgen derzeit letzte Absprachen mit den Designern, wird die Produktion des anspruchsvollen Mobiliars vorbereitet. So fertigt die Rostocker Tischlerei Freitag die Möbel für die Lobby, die Bibliothek sowie die Bar, während die Möbelmanufaktur „mobili ART“ aus Klein Schwaß die Konferenzräume und den Spa & Fitness-Bereich ausstattet. Die Wirth Tischlerei & Innenausbau GmbH aus Rostock hat es übernommen, im Brauhaus-Restaurant „Unser Bier“ samt Außenbereich das rustikale Flair einer traditionellen Bierstube in die Moderne zu adaptieren. Indes hat die Firma Bücker Raumkonzepte aus Stadtlohn (NRW) die Möbel für die 195 Hotelzimmer bereits produziert und versandfertig. Die Möbel für das Radisson Hotel werden aus Holz bzw. Holzwerkstoffen in Kombination unter anderem mit Textilien, Glas und Metall hergestellt. Die Wohlfühlatmosphäre im Hotel findet ihre Besonderheit in den diversen Handschriften der beteiligten Tischlereien.
Die Friedemann Kunz Familienstiftung hat die Rumpf Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Rampe bei Schwerin beauftragt, die Außenanlagen des Hotel- und Bürokomplexes herzurichten. Der 1991 gegründete Spezialbetrieb hat bereits mit den Vorbereitungen seiner Arbeiten begonnen. Bevor die Bepflanzung des Außenbereichs im kommenden Frühjahr startet, sind umfängliche vorbereitende Baumaßnahmen zu erledigen. „Die abschließenden Pflanzungen machen lediglich zehn Prozent des Arbeitsaufkommen aus“, sagt Christian Güttler, Projektleiter der Firma Rumpf. Der Bärenanteil entfällt auf ein breites Leistungsportfolio, welches modernen Garten- und Landschaftsbau auszeichnet. Dieses reicht von Pflasterarbeiten über die Anlage von Treppen und Wegen bis zur Installation von Gartenleuchten, den Bau von Fahrradstell- und Abfallplätzen. So sind auf der Baustelle unter anderem insgesamt 3900 m² Pflasterflächen im Außenbereich anzulegen. Bepflanzt werden insgesamt sechs größere Pflanzkübel mit ca. 7000 Pflanzungen regionaler Gewächse.
In den zurückliegenden Wochen haben die Züblin Spezialtiefbau GmbH und die Groth & Co. Bauunternehmung GmbH seitlich des Westflügels des Hotel- und Bürokomplexes den Rohbau einer Trafostation errichtet. Für den Standort wurde das Bauwerk so projektiert, dass es vor Hochwasser geschützt ist. Die hauseigene Trafostation ist aufgrund des enormen Strombedarfs im Hotel- und Bürokomplex notwendig. Während für einen mehrstöckigen Wohnblock mit drei Hausaufgängen eine elektrische Leistung von 60 kW vorgehalten wird, sind es für das Gebäude auf der Silohalbinsel 2000 kW. Um den Neubau ausreichend und stabil versorgen zu können, ist dieser mit dem städtischen Stromnetz über eine 20-Kilovolt-Mittelspannungsleitung verbunden. Diese reicht bis zur Trafostation, wo die Spannung auf 400 Volt transformiert wird. In der Station installiert derzeit die Meyenburger Elektrobau GmbH zwei Drehstrom-Öltransformatoren sowie eine Niederspannungs-Schaltanlage und verlegt Verteilerkabel, über die der Strom in alle Bereiche des Hauses gelangt.
Im Hotel- und Bürokomplex Silohalbinsel hat die Maler Grosser GmbH aus Lübz mit den umfangreichen Malerarbeiten begonnen. Der Handwerksbetrieb mit seinen aktuell 40 Mitarbeitern besitzt einschlägige Erfahrungen mit Großprojekten wie Hotels. Diese stellen in ihrer Komplexität, aber auch in der Qualität der Malerarbeiten besondere Anforderungen. Zum Beispiel sind die Anstriche und Tapeten an Zimmer- und Flurwänden von Hotels stark beansprucht, führen „Kollisionen“ mit Rollkoffer oder Servicewagen zu unschön anzusehenden Stoß- und Schleifspuren. Diese seien in Bereichen, die von vielen Menschen frequentiert werden, nicht ungewöhnlich und kaum zu vermeiden, sagt Mario Jonca, Geschäftsführer der Maler Grosser GmbH. Durch den Einsatz moderner Technik und hochwertiger Spezialprodukte wie Vinyl-Tapeten ist es indes möglich, längere Zeit schadlosen Glanz und ungetrübtes Farbenleuchten zu erhalten. Im Gebäude werden insgesamt 11.000 m² Wandfläche mit den hochbelastbaren und sorgfältig zu verarbeitenden Vinyl-Tapeten verziert.
Die Fliesenservice Spaans & Henke GmbH aus Rostock wird demnächst daran gehen, im Hotel- und Bürokomplex Fliesen auf einer Gesamtfläche von 3000 m² zu verlegen. Bis dahin müssen im Gebäude der Estrich verlegt und der Trockenbau erledigt sein, sagt Andreas Henke, Geschäftsführer von Spaans & Henke. „Als Fliesenleger benötigen wir die Baufreiheit, denn mit den Fliesen ist sorgfältig umzugehen, im Grunde wie mit einem rohen Ei.“ Jeder heftige Stoß, jedes kleine Hindernis, jeder unbedachte Griff können Abplatzer, Risse oder den Bruch einer Fliese verursachen. Besonders anspruchsvoll ist die Arbeit der Handwerker auch, weil beim Verlegen von Fliesen zahlreiche Normen und Vorschriften etwa für das Abdichten des Bauwerks, egal ob an Wänden oder am Boden, einzuhalten sind. Die Spezialisten werden in den kommenden Monaten alle Küchen, öffentlichen WCs, Treppenhäuser sowie das Foyer und den Wellnessbereich schick und sicher fliesen. Dabei dominieren großformatige Fliesen in grauen und anthraziten Farbtönen.