Die Konzeptausschreibung des Grundstücks auf der Silo-Halbinsel durch die Hansestadt Rostock erfolgte am 14. Februar 2018, am 25. Juli 2018 reichte die Friedemann Kunz Familienstiftung ihre Bewerbung beim Liegenschaftsamt ein. Mehrere Parteien zeigten Interesse, das beste Konzept gab den Ausschlag zugunsten der Friedemann Kunz Familienstiftung.
Am 6. März 2019 erfolgte der Beschluss zum Grundstücksverkauf, am 7. Oktober 2020 wurde die Baugenehmigung erteilt.
Mit dem Erhalt der Baugenehmigung am 7. Oktober 2020 konnten die Verhandlungen mit Baufirmen für die Bereiche Baugrube, Hochbau und Technische Gebäudeausstattung intensiviert werden. „Es war ein schwieriger Markt“, erinnert sich Arno Pöker, Immobilien-Chef der Familienstiftung, an diese Zeit. Dennoch ging die Baustelleneinrichtung planmäßig voran. Als Bauzaun, Container und Silos installiert waren, konnte am 1. April 2021 der offizielle Baustart gefeiert werden.
Nachdem im April 2021 zuerst die Arbeitsebene eingerichtet wurde, machten sich Spezialtiefbauer der Firma Züblin daran, bis Ende Juni 2021 eine 290 Meter lange und bis zu 15 Meter tiefe Schlitzwand zu errichten. Sie deutet bereits grob den Gebäudegrundriss an; in diesem sicheren „Kasten“ entsteht nach dem Bodenaushub die Tiefgarage. Das Areal offenbart einige Tücken, wird aber zeitplangerecht für die Pfahlgründung ab 23. Juli 2021 vorbereitet.
Die Gründungsarbeiten für große Gebäude auf schwierigem Baugrund stellen Ingenieure vor große Herausforderungen. Auf der Silohalbinsel muss dies auch noch in einer bereits bestehenden Infrastruktur geschehen. Bis Anfang September 2021 werden 378 Bohrpfähle in den Boden gerammt. Sie haben einen Durchmesser von 50 Zentimetern, sind bis zu 18 Meter lang und werden erschütterungsfrei in die Erde gebracht. Ihre „schwere“ Aufgabe: Sie müssen später das gesamte Gebäude tragen.
Die Bauleitung setzt einen Haken hinter Punkt 2.5 des Bauablaufplans: Die Rückverankerung ist fertiggestellt, die Baugrube somit gesichert. Bei recht gutem Wetter geht es mit dem Bodenaushub und der Herstellung des Feinplanums weiter. Insgesamt werden auf der Baustelle seit Oktober 2021 rund 16.000 Kubikmeter Erdreich entnommen. Die Kettenbagger schaffen 150 bis 400 Kubikmeter am Tag, Ende Januar 2022 sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein.
Nach vierwöchiger Aushärtung besitzt die Bodenplatte die notwendige Festigkeit, um die Entspannungswasserhaltung abstellen und mit dem Rohbau beginnen zu können. Vorher wird die Baustelle jetzt dafür vorbereitet. Ein neuer, festerer Zaun wird errichtet, die Beleuchtung des Areals installiert und Baustellencontainer werden aufgestellt. Sichtbares Zeichen für den Start ist dann auch der erste große Baukran, der zentral auf einer schwerlastfähigen Fläche der Bodenplatte stehen wird. Weitere zwei Kräne werden folgen, am westlichen und am südlichen Baugrubenrand. Hierfür müssen aber noch eigens Fundamente geschaffen werden.